Kulturgießerei Schöneiche homepage1_web
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Austellung zur "Kunststau" Aktion


Ausstellung
18.09.2021 - 07.10.2021
Do15:00 - 18:00
Fr09:00 - 13:00

Ausstellung zum „Kunststau“  

Künstlerinnen und Künstler hinterfragen neu, was sie wesentlich brauchen für das weitere Wirken und was nicht - jede, jeder mit anderem Ergebnis. Was die eine ausrangiert, kann wertvoll für den anderen sein.
Wir haben anlässlich der offenen Ateliers aufgeräumt.

Im Mai jährte sich der Geburtstag von Joseph Beuys zum 100. Mal und Beuys’ geflügelter Satz „Jeder ist ein Künstler“ gerät neu in den Blick.
Das war der Anlass mit der diesjährigen Gemeinschaftsausstellung zu den Offenen Ateliers am 18./19. September einen anderen Weg zu gehen. Die Entstehung der Ausstellung wurde in die Hände der Gäste gegeben: Im Saal der Kulturgießerei erwartete diese ein Berg von Materialien, der kreativ abgetragen und umgestaltet werden durfte durch lustvolles Zusammen(s)pinnen, Auseinandernehmen, Bekritzeln, Übermalen, Ausprobieren, hin zu etwas Neuem an der Wand. Sie konnten wählen und wurden lediglich in der Umsetzung assistiert.
Und hat es funktioniert? Ja, es hat. Eine Ausstellung entstand an den Wänden durch den Weg von Materialien von der Mitte des Saals hin zu den Wänden. Die BesucherInnen aller Generationen waren spielbereit und erfreut sich so relativ unbegrenzt betätigen zu dürfen.
Es ging um nichts als Spiel, Spaß und vielleicht Erkenntnis daraus, wie schön ein „loslassen“ sein kann. Es ging mehr darum diesen gemeinsamen Prozess auszulösen und diesen Weg mit Familien, Vätern im Alleingang, Kindern, die noch nie auf so großer Fläche mit dem Pinsel unterwegs waren, zu gehen.
Zum Auftakt ergriff ein 5jähriger den Pinsel und malte dicke rote Linien auf eine leere Leinwand. Später fügten alle Generationen etwas hinzu, so dass eine Collage der Generationen entstand. Eine 80jährige Dame entdeckte eine „Rakete“, welcher sie den Hintergrund eines Matrixmusters hinzufügte und das ganze in der Nähe des goldmetallischen Kopfes ansiedelte. Dann ergriff ein junger Mann die Leiter und komplettierte die Wand mit Großbuchstaben und der Adaption von Beuys legendärem Spruch „Hiermit trete ich aus der Kunst aus!“, welcher als Absage an eine Kunst, die sich als elitär versteht, zu interpretieren ist. Er kam von außerhalb und wusste nichts vom Hintergrund für das Geschehen im Saal. Insofern ging da etwas erstaunlich auf.
Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch von Perfektion, sondern will anregen. Es geht mehr um den Weg und die Frage, wie und warum wir etwas wertschätzen.
Schauen Sie selbst auf die entstandenen Materialcollagen, Objekte, Skizzen, Fragmente und Bilder, welche an den Wänden des Saals der Kulturgießerei ausgestellt sind.