Kulturgießerei Schöneiche richtfest
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Kulturgießerei Schöneiche Richtfest-Probe
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Kulturgießerei Schöneiche Richtfest-Probe

Richtfest


ThaSch

Theater
Freitag 10.03.2017
Einlass: 19:00 Uhr
Start: 20:00 Uhr
Rezension

MOZ, 12.2.2017
Wenn das Theater aus Schöneiche in der Kulturgießerei auftritt, ist der Saal fast immer voll
Dicht dran am Geschehen
Mara Kaemmel / 12.02.2017, 19:17 Uhr
Schöneiche (MOZ) Zum 14. Mal hat das "Theater aus Schöneiche" am Freitagabend das "Richtfest" auf die Bühne in der Kulturgießerei gebracht. Die Vorstellung war ausverkauft, so wie die meisten anderen davor. Auch für die Auftritte des Laientheaters im März gibt es keine Karten mehr. Henry Kugelmann, Vorsitzender der Kunst- und Kulturinitiative Schöneiche, kann sich an kaum eine Vorstellung in den vergangenen Jahren erinnern, egal welches Stück, in der noch viele der rund 120 Plätze frei gewesen wären. Und er könnte sich erinnern, denn er spielt selbst mit.

Ein Jahr lang probt die kleine Gruppe an einem neuen Stück und führt es dann ein Jahr lang mehrere Male pro Monat auf. Über einen derartigen Zulauf würde sich jedes Profi-Ensemble freuen. Was ist das Erfolgsgeheimnis? Henry Kugelmann kann sich das nur so erklären: "Wir sind eine tolle Truppe, und unser Regisseur Jens Finke kitzelt alles aus uns raus". Mit dem "Richtfest" wird eine Komödie von Lutz Hübner aufgeführt, in der es um Menschen geht, die sich gemeinsam ein Haus bauen wollen. Doch der Traum vom gemeinsamen "Bullerbü" zerbricht am Ende am Egoismus jedes Einzelnen. Schon vom Thema her spricht das Stück viele Menschen an, die sich darin mit ihren Sehnsüchten und eigenen Unzulänglichkeiten wiederfinden können.

Der erste Akt dauert mehr als eine Stunde, doch das Publikum merkt es kaum. Es wird gelacht und aufgestöhnt, irgendwie ahnt jeder das aufziehende Unheil -zu unterschiedlich sind die Vorstellungen vom Wohnen und die Kontostände. Und dann ist da die Sache mit dem Kartoffelsalat. Der hat Symbolcharakter, und mit Inbrunst rufen die Zuschauer: "Kartoffelsalat!"

Almuth Heuer und ihr Mann Martin aus Woltersdorf haben die Karten für diesen Abend von ihren Kindern zu Weihnachten bekommen. Almuth Heuer erklärt warum: "Wir gehen hier gern ins Theater. Wir müssen nicht weit fahren, die Schauspieler sind gut, man ist dicht dran am Geschehen. Außerdem gefällt uns das Ambiente." In der Reihe hinter ihnen sitzt Mario Gruhle aus Petershagen, der mit seiner Frau und Freunden da ist. "Die machen hier gutes Theater, das spricht sich rum", sagt er.

Die positive Resonanz freut alle, die sich für das Theater engagieren. Denise Henrion vom Service-Team sagt stolz: "Die Leute wissen inzwischen, wir sind zwar ein Theater in der Provinz, aber kein Provinztheater". Wer sich selbst überzeugen will: Für April, Mai und Juni können noch Karten reserviert werden.

Schöneiche Konkret, Juni 2016
In drei Monaten Premiere!
Vorhänge, Licht- und Tontechnik für „Richtfest“
Noch drei Monate, dann ist es soweit. Das ThaSch (Theater aus Schöneiche) wird zur Premiere von „Richtfest“ einladen. Theater ist ein ziemlich komplexes Unterfangen. Im Vordergrund stehen die Akteure auf der Bühne. Im Allgemeinen unsichtbar dahinter: der Regisseur. Bühnenbild, Kostüme, Licht und Tontechnik gehören auch dazu. Für den 1. Juni hieß es ganz lapidar: „18.30 Uhr: Andreas und Christian (Lühe) – mit dem Einleuchten beginnen.“ Vorher ging es zunächst um ein nur bedingt sichtbares technisches Problem. Ein System von Vorhängen für die Auf und Abgänge, die Gassen der Schauspieler sowohl nach rechts und nach links, ist notwendig. Dafür müssen für „Richtfest“ in beachtlicher Höhe Seile gespannt werden. Es bedarf einer nahezu akrobatischen Geschicklichkeit von Robert und Mathias Buchallik, Henry Kugelmann und Andreas Steffens, um die großen Stoffteile richtig zu platzieren und leicht bewegen zu können. Das bedeutet zugleich schon um 18 Uhr „anzutreten“, damit um 19 Uhr die wöchentliche Probe beginnen kann. Für den 8. und 15. Juni war Maika Eberlein angekündigt. Sie braucht für Plakat und Programmheft geeignete Fotos. Voraussetzung für das Plakat: Alle Schauspieler sind anwesend. Für das Programmheft sind bei den Einzelaufnahmen auch andere Termine möglich. Und schließlich gibt es „die letzte Fassung für Licht und Tontechnik, für die Szenen eins bis 10“ mit den Ton und Lichtmeistern Andreas und Christian Lühe eingeübt und abgestimmt. Am 21. Juni zur Sonnenwende und gleichzeitig anlässlich eines Geburtstages konnte dann wieder einmal gefeiert werden. Getränke vorhanden, was gefuttert werden soll, wurde zu Hause zubereitet und mitgebracht. Wer in der Schule Goethe-Verse gelesen und auswendig gelernt hat, wird sich erinnern: „Saure Wochen, frohe Feste, sei Dein künftig Zauberwort.“ In diesem Sinne startete am 29. Juni eine erste interne Voraufführung: also komplette Durchläufe aller Szenen mit vollständigen Kostümen, Bühnenaufbau und umbau, allen Requisiten, Musikeinlagen und Technikeinsätzen. Wieder ein Grund zu feiern.
Christina Felber

Schöneiche Konkret, September 2016
Premiere von „Richtfest“ steht bevor
Annette Metzner spielt die Kneipenwirtin Charlotte
Sie war eine der drei Schwestern in „Fisch zu Viert“ und dachte laut darüber nach, dass es doch am sichersten wäre, den treuen Butler einfach zu vergiften. Die berlinernde „Herz-mit-Schnauze“-Kneipenwirtin Charlotte ist nun ihre fünfte Charakterrolle beim ThaSch. Elf Jahre war sie alt, als ihre Eltern nach Schöneiche zogen, und nun ist sie hier längst fest verwurzelt, war eine der Initiatorinnen des Landhof-Projektes und genießt es dort, mit Freunden und Theaterbegeisterten zu kommunizieren, zu arbeiten, zu leben und zu feiern.„Schöneiche, das ist Natur und Kultur, Familie und Freunde und der schnelle Weg in die Großstadt Berlin mit all ihren Möglichkeiten.“ Sie ist engagiertes Vorstandsmitglied des Vereins „Kunst- und Kulturinitiative“, des Trägervereins der Kulturgießerei. „Was wäre Schöneiche ohne diese Kultureinrichtung, die für alle Generationen vom Puppenspiel bis zum Seniorentanz etwas bietet? Es gäbe weder die ThaSch-Aufführungen des „Sommernachtstraums“, von „Bunburry“, „Stromaufwärts“ und „Gerüchte, Gerüchte“ oder die anderer Theatergruppen und nun eben von „Richtfest“ ohne diese Bühne.“ Viele Schöneicher kennen Annette Metzer als professionelle, hilfsbereite, den Patienten zugewandte Krankenschwester bei „Abendstern“ häusliche Krankenpflege. Medizinisches Können, verbunden auch oft mit körperlicher Anstrengung, auch mit Gut-Zureden und Mutmachen. Was Wunder, dass sie sich auf die Theaterarbeit freut, auf das Zusammenwirken mit den anderen Akteuren und auf die Ideen und Anregungen von Regisseur Jens Finke, und darauf, ganz in eine andere Person schlüpfen zu können. „Er strahlt Energie aus, motiviert, springt auf die Bühne und führt vor, wie er sich das so vorstellt.“ Es gibt immer wieder viel zu lachen bei den Proben, bei den gelungenen und weniger gelungenen Versuchen, die Besonderheiten jeder Figur auf die Bühne zu bringen. Obendrein spielt ihre jüngste Tochter Hannah (18) mit als ein aufmüpfiges, durchaus selbstbewusstes Persönchen, das dem Architekten des gesamten „Richtfest-Wohnungsbauprojektes“ zu imponieren versucht. Da gibt es vor und nach den Proben zu Hause anregende Diskussionen. Außerdem ist auch Henry Kugelmann mit dabei, ihr Bruder, ebenfalls langjähriges und erfahrenes Mitglied des ThaSch-Ensembles. In „Richtfest“ verkörpert er einen Professor für Anthropologie, redegewandt und zudem mit einer PR-Frau einer Stiftung verheiratet, die manche der Mitbewerber im Gemeinschaftswohnprojekt doch recht kritisch sieht. Jede Probe ist auch eine Art Familienzusammenkunft, Privates, Familiäres und Freundschaftliches fließen ebenso zusammen wie das gemeinsame Bemühen, im ThaSch-Ensemble jeweils eine unverwechselbare Figur zu gestalten. „Von „Richtfest“ war ich schon nach der ersten Leseproben überzeugt“, sagt Annette Metzner. „Es ist mitten aus dem Leben gegriffen“, unterschiedliche Persönlichkeiten treffen aufeinander, verschiedene Berufe und differenzierte finanzielle Ausgangslagen. Und eben auch Charlotte, „die Alleinstehende, etwas chaotische ehemalige Kneipenwirtin, die aus ihrem Berliner Kiez irgendwie raus „ins Jrüne“ gezogen ist und merkt, dass sie Menschen braucht, mit denen sie quatschen kann“. Sie passt eigentlich nicht in die eher „konservativ ausgerichtete Gemengelage“. Hat ihr Leben lang mit Leidenschaft für andere gekocht, es sollte schmecken, und zugehört hat sie, war Tag und Nacht ansprechbar“ und ist doch einsam. Annette Metzner kann sich gut in Charlotte hineindenken und -fühlen. Ihr Beruf hat ihr manchen Einblick in Menschengeschicke vermittelt. Bei alledem ist sie eine durchaus fröhliche und stolze Mutter dreier Töchter, ihren drei Enkelinnen sehr zugetan, mag Familienfeste und wünscht sich gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, noch etliche Premieren des ThaSch feiern zu können.
Christina Felber

Schöneiche Konkret, Oktober 2016
Hannah Grabinski als Judith im „Richtfest“
Als Landhofkind schon immer irgendwie im ThaSch-Ensemble aktiv
Genau genommen ist sie seit ihrem 5. Lebensjahr irgendwie „aktiv“ dabei. Sie hört Gesprächsfetzen, es wird über Probetermine gesprochen, schwierige Texte, die man sich nicht so leicht merken kann, Premierenfieber und Zuschauer, die begeistert waren. Vor allem spürt sie, dass ihre Mutter, Annette Metzner, und ihr Onkel, Henry Kugelmann, und der ganze Freundeskreis mit diesem ThaSch irgendwie ständig zu tun haben und dass Spaß und Freude überwiegen trotz Zeitproblemen und Stress. Und die Feste sind ganz toll. Irgendwann wollte sie dabei sein. Sie half zunächst Dagmar Rahne beim Kartenverkauf, erlebte das Gedrängel an der Kasse, die erwartungsfrohen Zuschauer. Ab und zu durfte sie auch bei den Proben zuschauen. Vor zwei Jahren fasste sie Mut und fragte den Regisseur Jens Finke, ob es denn nicht eine Rolle für sie geben könnte. Vor einem Jahr war es dann soweit. Nun ist sie in „Richtfest“ Judith (17), Auszubildende, Tochter von Birgit (Leiterin einer Jugendhilfe) und Holger (Beamter). „Sie möchte ihr eigenes Ding machen. Ihre Eltern „nerven“, besonders die Mutter hat ständig etwas an ihr auszusetzen, nörgelt an ihr herum. Für das Wohnprojekt beziehungsweise die Wohngemeinschaft, in die ihre Eltern mit ihr ziehen wollen, interessiert sie sich eigentlich nicht, aber der junge Architekt des Unternehmens macht Eindruck. Sie findet, er ist ein gutaussehender Mann und vor allem selbstständig, er hat „etwas zu sagen“. Sie möchte ihm imponieren, versucht sich also irgendwie, zum Ärger ihrer Mutter, „in Schale zu werfen“, ihre Weiblichkeit „ins rechte Licht zu rücken“, sich interessant zu machen. Sie will von ihm und ihren Eltern ernst genommen werden. Für ihn ist sie zunächst „ein kleines Mädchen“. Hannah ist ein „Landhofkind“ und empfindet das als einen un-geheuren Glückfall. „Immer waren Kinder da zum Spielen, nie war ich allein, nie war es langweilig, kaum Fernsehen, vielleicht mal der Sandmann.“ Sie hat sich immer als „Teil einer unternehmungslustigen Kindergruppe“ empfunden. In der Familie ist sie das „Nesthäkchen“, hat zwei 18 und 19 Jahre ältere Schwestern und ist schon mehrfach Tante. Trotzdem: „Ich bleibe immer die kleine Hannah.“ Annette Metzner, ihre Mama und in „Richtfest“ die ehemalige Kneipenwirtin Charlotte, ist Krankenschwester bei „Abendstern“. Kranke und Hilfsbedürftige brauchen sie. „Trotzdem hat sie immer für mich Zeit. Sie ist meine beste Freundin.“„Ich finde Jens Finke als Regisseur einfach toll. Er macht aus dem Stück etwas Spannendes, Lustiges. Und er hat mich von Anfang an als vollwertiges Mitglied in die Gruppe aufgenommen und die Rolle mit mir entwickelt. Interessant, sich in Mädchen meines Alters hineindenken und fühlen zu können.“ Hannah ist Schülerin der 11. Klasse der Fachoberschule für Sozialwesen, das heißt drei Tage Praktikum, zwei Tage Schule. 2018 Abitur. Die Studienrichtung nach dem Abi ist noch offen. Unbedingt will sie aber ein soziales Jahr oder „au pair“ in den USA, in Irland oder England machen. Sie möchte Englisch „mit dem richtigen Sound“ zustande bringen. Selbstverständlich ist sie auch verliebt, und das soll so bleiben. „Auf den 14. Oktober, die Premiere „freue ich mich riesig, aber ein bisschen Angst ist auch dabei, vor den Versprechern“. Und sie ist sehr gespannt, ob die Premierenbesucher auch so begeistert sind wie die von der Vorpremiere.
Christina Felber

Schöneiche Konkret, November 2016
Eine erfrischendes Theater, ein Blick hinter die Fassaden
Begeisterte Anerkennung zur ThaSch-Premiere vom „Richtfest“
Erwartungsfrohe Zuschauer, der letzte Reserveplatz ist besetzt. Die Band des ThaSch – Christoph Rose, Hendrik Zühlke und Mathias Buchallik – gibt zunächst eine kleine musikalische Einstimmung. Regisseur Jens Finke begrüßt die Anwesenden als offensichtlich am „Gemeinschaftswohnprojekt“ Interessierte. Dann stürmt die berlinernde Kneipenwirtin Charlotte (Annette Metzner) in den Raum, und die dramatische Komödie nimmt ihren Lauf. Man hat sich ein bisschen „beschnuppert“. Eine bunte Mischung von Lebensstilen und finanziellen Potentialen sieht gespannt der ersten Zusammenkunft zur Errichtung eines Gemeinschaftswohnprojektes entgegen, denn nun sollen die ehrgeizige Vision von einem Architekten-Haus und die individuellen Wohnvorstellungen der einzelnen Parteien abgestimmt werden. Zudem muss der Finanzierungsplan hieb und stichfest sein. Schließlich geht es auch um Kredite, die eine Bank vergeben soll. Wie sollen beziehungsweise wollen wir leben? Diese Frage bewegt die einzelnen Paare, und ihre Probleme treten durch das Gemeinschaftswohnprojekt offener zutage: Beziehungen zwischen Mutter (Vilma Lühe) beziehungsweise Eltern und Tochter (Hannah Grabinski), Vereinbarung von Beruf und Familie (Assistenzarzt, Christof Rose) und Referendarin (Mila, Claudia Päch-Langner), Musiker mit Zeitverträgen (Andreas Steffens und Robert Buchallik).
Begeisterte Anerkennung beim Publikum. Rainer Stachuletz: „Ein erfrischendes Theater, ein Blick hinter die Fassaden – letztlich auch die Frage, welche Möglichkeiten sich in verschiedenen Lebensphasen eröffnen. So ernsthaft und so heiter.“ Marika Wilke: „Wie immer großartig, eine bemerkenswerte Aufführung. Unglaublich, was dieses ehrenamtliche Ensemble auf die Bühne stellt.“ Annett Morgenstern: „Abbild differenzierter Facetten der Gesellschaft, unterschiedliche soziale Gruppen werden in Charakterstudien erkennbar, sprachlich und gestisch genau. Unverkennbar, dass der Regisseur auch von der Pantomime viel einbringt. Das macht das Stück auf der Bühne so lebendig. Die Figuren und ihre Konflikte berühren mich persönlich.“ Georg Scherzer: „Eine ausgesprochen gelungene Aufführung. Das Stück mitten aus dem Leben, alle Akteure überzeugen in ihren Rollen. Man müsste jeden einzelnen hervorheben.“ Gunnar Nützmann: „Absolute Spielfreude bei den Akteuren, ungehemmte Lust zu agieren. sie spielen sogar mit dem Publikum. Der Stückinhalt regt zum Nachdenken an – Wahrheiten von allen Seiten, ein Spiegel der Gesellschaft, ganz nah am Leben. Wohnungsprobleme, Mieten, Familie mit Kindern, Alte und Kranke. Eine überzeugende Regie und Ensembleleistung. Förderlich für die große Wirkung des Stückes vielleicht auch, dass ein großer Teil der Akteure Erfahrungen mit dem eigenen Lebensprojekt ‚Landhof‘ in Schöneiche einbringt. 30 ehrenamtlich über Jahre miteinander Wirkende, die immer wieder fabelhafte Ergebnisse zustande bringen. Das kann gar nicht genug gewürdigt werden.“ Architektin Oda Schöpflin: „Das sind exakt die Bauherrenprobleme, denen Architekten und Baufreudige gegenüberstehen. Ein Kaleidoskop der Konfliktfelder, mit denen ich mich oft herumschlage. Und ein ernsthafter und zugleich heiterer Blick „ins Innere“ der handelnden Personen.“ Bauherrenleid und -freud, und das alles bei einem „Gemeinschaftsprojekt“. Mitspieler Mathias Buchallik, glücklich und zufrieden: „Wieder einmal geschafft, ein Stein fällt mir vom Herzen.“ Regisseur Jens Finke: „Mittwoch Hauptprobe, Donnerstag Generalprobe, heute Premiere. Das hat sich gelohnt.“ Die Souffleuse Ulla Hofmann: „Hochzufrieden. Alles bestens. Jetzt kann gefeiert werden.“
Langanhaltender Beifall und Blumen von vielen Seiten.
Christina Felber

Schöneiche Konkret, Januar 2017
Eintausendste Besucherin von „Richtfest“ ist Anette Preuß
Was die einstige Schöneicherin an Kugi und dem ThaSCH gut findet
Ich lebe nun in Köpenick und komme sehr gern hierher. Seit „Fisch zu Viert“ habe ich jede Aufführung gesehen, manche mehrmals. Ich bewundere, wie das Theater aus Schöneiche (ThaSch) immer wieder so großartige Aufführungen erarbeitet und dass gewissermaßen ein Hobby mit solcher Konsequenz und Konzentration betrieben wird. Immer wieder bin ich beeindruckt von dem hohen Niveau und dass die Inszenierungen obendrein noch für wenig Geld angeboten werden. Die Stücke enthalten Konflikte und Verhaltensweisen, die einem vertraut sind. Beruf und Familie zum Beispiel oder eben auch die Frage: Kann man das schaffen, einen Kredit für eine Eigentumswohnung aufzunehmen?
Ich komme immer etwas eher zu den Aufführungen, weil die Bar auch ein gemütlicher Treffpunkt ist: ein Kaffee, ein Stückchen Kuchen und mit Freuden oder ehemaligen Nachbarn ein bisschen plaudern. Es ist immer ein besonderes Ereignis, wenn ich in die Kulturgießerei zu einer Veranstaltung gehen kann.
Christina Felber

Schöneiche Konkret, Januar 2017
Unverzichtbar von der ersten Probe an
Die Souffleusen vom ThaSch: Ulla Hofmann, Helge Martini, Christine Weser
Sie sind unverzichtbar vom ersten Probentag bis zur letzten Aufführung. Die erste Lesung zu „Richtfest“ fand am 7. Oktober 2015 statt. Danach folgten Mittwoch für Mittwoch die Proben. Ab und zu gab es Wochenendworkshops. Ein Jahr später war am 14. Oktober Premiere. Die Souffleusen sitzen konzentriert und zuverlässig in der ersten Reihe. Während der Proben springen sie auch manchmal ein, lesen eine Rolle, wenn ein Spieler ausfällt. Abgesehen von den Texterarbeitungen, Satz für Satz, geht es auch um die präzisere Aussprache einzelner Wörter. Wohlwollend kritisch unterstützend, begleiten sie die Akteure auf der Bühne. Ulla Hofmann, Gartenbauingenieurin, ist seit „Schlafzimmergäste“ dabei. „Es ist einfach eine Freude zu sehen, wie so ein Stück wächst, auch die unablässig sprudelnden Einfälle von Regisseur Jens Finke mitzuerleben. Es ist ungemein anregend, mit diesen Profi-Amateur-Schauspielern zu arbeiten. Es ist ein Lebenselixier.“ Helge Martini ist Germanistin, Verlagslektorin, Mitautorin der „Chronologie durch die Geschichte Schöneiches“ und Mitglied im Ortschronikfachbeirat. Obendrein engagiert sie sich als Englisch-Lehrerin und leitet zwei Gymnastikgruppen. Seit „Gerüchte, Gerüchte“ gehört sie zum ThaSch. „Es ist eine wunderbare Möglichkeit, so interessante Menschen bei ihrem Hobby Theater zu unterstützen. Immer wieder faszinierend zu erleben, wie Regisseur Jens Finke zeigt, was man durch Körpersprache aus einem ganz einfachen Satz machen kann. Reizvoll, aber auch anstrengend ist es, in eine ganz andere Welt einzutauchen.“ Die Jüngste im Bunde und neu dabei ist Christine Weser. Zwei Söhne, elf und acht Jahre alt, gehören zur Familie. Ihr Jugendtraum war, Schauspielerin zu werden, und nun ist sie glücklich, „doch noch in die Nähe dieses Traumes gerückt zu sein“. „Das empfinde ich als Glück, dass ich miterleben darf, wie aus leblosen Texten durch Jens Finke etwas ganz Lebendiges mit Witz und Ironie auf den Punkt gebracht wird.“
Christina Felber

Schöneiche Konkret, März 2017
Nichts geht ohne die Eberleins
Tausendfünfhundertster Besucher beim „Richtfest“ des Theaters aus Schöneiche
Hinter jeder Aufführung steht ein seit Jahren ehrenamtlich agierendes Team, das viele leidenschaftlich Engagierte hat: so auch Jens und Maika Eberlein und Dagmar Rahne. Jens Eberlein – IT-Supporter und wochentags bundesweit unterwegs – ist seit „Fisch zu viert“ 2003 dabei. Seine Frau, Maika Eberlein – Amtsleiterin in der Gemeinde –, ebenfalls. Sie haben das ThaSch-Konzept von Peter Baumgart mit Theateraufführung, Fotoausstellung und Café als gebündeltes Angebot an die Besucher mit zum „Leben erweckt“. Jens Eberlein managt und organisiert alle Termine mit den Ensemblemitgliedern und der Kulturgießerei für Proben und Aufführungen. Sie fotografiert mit Leidenschaft für die ThaSch-Galerie. Seit „Fisch zu viert“ ist in beeindruckenden Fotos dokumentiert, was die Akteure auf und zum Teil auch hinter der Bühne so bewegt hat. Das ehrenamtliche Ensemble umfasst insgesamt 30 Personen. Bühnenlicht, Ton und Maske gehören ebenso dazu wie der Barbetrieb und die Kasse. Alle sind berufs-tätig und mit Familie. Es ist eine ausgesprochen langfristig angelegte Terminvereinbarung. Ein Jahr Proben und ein Jahr Aufführungen, die rechtzeitig auch Urlaube oder außerordentliche Familienfeste, etwa 75. Geburtstage oder Hochzeiten, berücksichtigen müssen. Diese Termin-Koordinierung hat Regisseur Jens Finke inzwischen selbst übernommen. Laptop und Handy gehören zu seinen alltäglichen Arbeitsinstrumenten. Maika und Jens Eberlein konzentrieren sich auf Programmheft, Flyer, Plakate etcetera. Maika liefert die Fotos, Jens sorgt, dass die Texte rechtzeitig geschrieben werden – organisiert Layout und Druckerei.
Die Foto-Galerie in Foyer und Barbereich begleitet jede Vorstellung. Nur wer Bilder für eine Ausstellung aufgehängt und wieder abgenommen hat, kann den damit verbundenen Arbeitsaufwand würdigen, abgesehen davon, dass die Fotos selbstverständlich vorher auch gerahmt werden müssen. Auch die Reihenfolge der Bilderhängung will überlegt sein. Dagmar Rahne, die Mutter von Maika Eberlein, steht zuverlässig seit „Fisch zu viert“, freundlich die Besucher erwartend und begrüßend, an der Kasse. Inzwischen werden die meisten Vorbestellungen über Reservix realisiert, so ist der Besucherstrom zu regulieren und sind die wenigen Karten, die an der Abendkasse bei ihr zu erwerben sind, zu verkaufen. Anschließend wird abgerechnet. Es ist eine theaterbegeisterte Familie – im „Sommernachtstraum“ spielten auch die Töchter beziehungsweise Enkelinnen – Josefine und Pauline – mit. Wer das Stück gesehen hat, wird sie nicht vergessen haben. Maika Eberlein sieht es so: „Es ist ein fabelhaftes, gemeinsames Hobby, anregend, auch fordernd, man kann das Werden eines Stückes verfolgen und dann auch den Erfolg gemeinsam mit dem wunderbaren Team genießen. Feiern gehört dazu. Freilich müssen hinsichtlich der Zeit auch Prioritäten gesetzt werden. Das gegenwärtige Stück „Richtfest“ ist so ganz aus dem Leben gegriffen. Jeden einzelnen künftigen Wohneigentümer kann man in seinen Ansichten und Interessen verstehen, aber Gemeinsamkeit verlangt eben auch Toleranz und manchmal Nachgeben zu Gunsten des anderen. Da kann sich jeder Zuschauer selbst überprüfen, wie weit er da verständnisvoll wäre.“
Christina Felber

Schöneiche Konkret, April 2017
Der Zuschauer ist immer mitten drin
Wer noch nicht beim „Richtfest“ war, sollte sich sputen
Welches professionelle Theater kann sich schon darüber freuen, zu jeder Vorstellung ausverkauft zu sein? Das dreißigköpfige, ehrenamtliche Ensemble „ThaSCH“, das Theater aus Schöneiche, ein Projekt der Kunst- und Kulturinitiative Schöneiche e. V., welche die Kulturgießerei betreibt, kann es. Wer einmal eine Aufführung gesehen hat, der kennt das Geheimnis des Erfolges. Das Publikum wird von Anfang an in den Bann des Geschehens gezogen und kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus, obwohl durchaus menschlich und gesellschaftlich wichtige Themen behandelt werden. Es konnte in der aktuellen Komödie „Richtfest“ von Lutz Hübner bereits der 1.500ste Besucher begrüßt werden. Die Handlung hat noch gar nicht begonnen, da ist der Zuschauer schon mitten drin. Der Musiker Christof Rose jazzt auf der sonst noch unbelebten Bühne mit Hendrik Zühlke und Mathias Buchallik, Letztere in bürgerlichen Berufen tätig. Regisseur Jens Finke und Hendrik Zühlke wärmen das Publikum schon einmal ein bisschen mit humorvollem Geplänkel auf, zu dem ein Wettbewerb in gruppenweisem Ausrufen des Wortes „Kartoffelsalat“ gehört, das im Stück eine Rolle spielen wird. Mit dieser Stimmung, von der die Darsteller gleichsam inspiriert werden, kann dann gar nichts mehr schief gehen.
Das Thema ist ganz aktuell. Es heißt WG, Wohngemeinschaft in einem Haus, das noch zu bauen ist. Alle sind begeistert, von der jungen Familie, die ein Kind erwartet, bis zur Seniorin, von den reichen Geschäftsleuten bis zum armen Mediziner am Anfang seiner Laufbahn. Bei der näheren Planung dividiert sich alles auseinander. Ein drohender Pflegefall und ein unerwartet sich ankündigendes Baby passen weder platzmäßig noch geldmäßig ins Konzept. Aus der Traum, die Vision von einem gemeinsamem Leben. Aber in Wirklichkeit geht es doch. Das macht die Schöneicher Wohngemeinschaft vor, die sich das Alte Rathaus umgebaut hat und nun sogar einen zusätzlichen Neubau anstrebt. „Das ehrenamtliche Ensemble stellt alles selbst auf die Beine: Bühnenlicht, Ton und Maske, Barbetrieb und die Kasse“, erzählt Christina Felber, die selbst lange Zeit als Souffleuse mitgewirkt hat und nun die Öffentlichkeitsarbeit verantwortet. „Alle sind berufstätig und mit Familie. Es ist eine ausgesprochen langfristig angelegte Terminvereinbarung. Ein Jahr Proben und ein Jahr Aufführungen, die rechtzeitig auch Urlaube oder außerordentliche Familienfeste, etwa 75. Geburtstage oder Hochzeiten, berücksichtigen müssen.“ Jede Vorstellung wird durch eine Galerie mit den Fotos des jeweils aktuellen Stücks in Foyer und Barbereich begleitet, die Maika Eberlein gekonnt knipst. Warum die ehrenamtlichen Schauspieler meist schon über viele Jahre mit solch einem Enthusiasmus dabei sind, erklärt Maika Eberlein so: „Es ist ein fabelhaftes, gemeinsames Hobby, anregend, auch fordernd, man kann das Werden eines Stückes verfolgen und dann auch den Erfolg gemeinsam mit dem wunderbaren Team genießen. Feiern gehört dazu. Freilich müssen hinsichtlich der Zeit auch Prioritäten gesetzt werden.“ Monatlich finden noch einschließlich Juni an einem Wochenende drei Aufführungen statt. Dann wird über ein Jahr lang ein neues Stück vorbereitet.
Elke Lang

Schöneiche Konkret, April 2017
„Richtfest“ mit Bauarbeiterhelm
Keine ThaSch-Aufführung ohne Bar mit Bardamen
Richtkranz und Bauarbeiterhelm gehören zur Bar-Ausstattung bei „Richtfest“. Vielleicht finden Sie auch noch andere „Schmuckstücke“, die normalerweise die Gäste bei Kaffee und Kuchen, Wein oder Sekt nicht begleiten. Selbstverständlich ist auch die Spendenbüchse den Anforderungen des Stückes angepasst. Katrin Roß, Katrin Buchallik, Denise Herion und Angelika Steffens gehören zum Bar-„Stammpersonal“, und dann gibt es im wechselnden Reigen immer wieder „Verstärkungen“. Von fast allen Akteuren auf und hinter der Bühne sind Familienangehörige aktiv, liefern feine Torten oder Kuchen, verhelfen den Cafégästen zu Gaumenfreuden. „Bienenstich à la Denise“ zum Beispiel ist sehr gefragt, auch die Apfelsinenquarktorte von Katrin Buchallik erfreut sich großer Beliebtheit. Katrin Roß ist die Koordinatorin des Bar-Unternehmens. Außerdem sind die Finanzen ihr Metier. Tickets und Bar-Betrieb werden bei ihr abgerechnet. Freitag 14 Uhr ist fester Treffpunkt für die Vorbereitungen. Klare Ansagen und klare Verantwortlichkeiten: Die Getränke werden vom Getränke-Markt abgeholt, das Café dekoriert, der Saal vorbereitet. Schnittchen, Törtchen, Antipasti etcetera entsprechend der Spezifik des Theaterstücks zusammengestellt. Im Team freut man sich aufeinander. Der Spaß beim Ideensammeln für die Ausstattung, danach weiß jeder, was er zu tun hat. Man ist eingespielt. Pünktlich eine Stunde vor Vorstellungsbeginn werden die Gäste erwartet und gern auch noch nach der Vorstellung bewirtet. Nach drei Theatertagen muss am Sonntagabend wieder alles ausgeräumt und abgebaut werden. Auch dabei fassen alle mit an. Katrin Roß ist Personalreferentin in einem Stadtplanungsbüro. Vor zwölf Jahren ist sie mit ihrem Lebensgefährten Jörg Rauschenbach, der beim ThaSch einräumt, ausräumt, umräumt und zusammenschraubt aus Pankow nach Schöneiche gezogen. Drei Freundespaare haben ein Haus erworben, es saniert, modernisiert und ihren Bedürfnissen angepasst. Drei Etagen, ein gemeinsamer Garten. Eine Bauherrengemeinschaft, die sich ihren Wunsch erfüllt hat und stolz darauf ist. Vor allem über die Kinder in der Schule ist schnell Kontakt zu Schöneichern entstanden, und so landeten die Neubürger recht unkompliziert beim ThaSch. „Die Idee, Besuchern für wenig Geld einen anregenden, niveauvollen Theaterabend zu bieten, ehren-amtlich in einem tollen Team – das hat uns überzeugt. Nicht leicht, Arbeit und Familie „unter einen Hut“ zu bekommen, man muss Prioritäten für die Freizeitgestaltung setzen. Das ThaSch ist eine feste Größe für mich, und ich freue mich auf die Vorstellungs-Wochenenden.“ Genauso sieht es Denise Herion. „Ehrenamtliche Arbeit als Hobby, aus Liebe zum Theater und dem Theatermann.“ Sie ist Diplom-Verwaltungswirtin im Öffentlichen Dienst, zu 90 Prozent mit juristischen Problemen beschäftigt. Zwei Söhne, auf die sie sehr stolz ist, gehören zu ihr. Seit 1998 lebt sie in Woltersdorf.
Sie ist Gründungsmitglied im Kulturhaus „Alte Schule Woltersdorf e.V. “ und engagiert sich dort für die Kinderlesestunde, den Lesemarathon und das Tango-Tanzen. Seit dem „Sommernachtstraum“ hat sie alle ThaSch-Aufführungen in Schöneiche gesehen und sich schließlich entschieden, „da mitzumachen“. Der Barbetrieb bot sich an, und die Freude, auch wegen der Anerkennung durch die Gäste und die interessanten Diskussionen in der Gruppe, überwiegt immer wieder. Alles in allem sagt Katrin Ruß: „Da mitzumachen ist eine große Bereicherung. Es wird gestritten und gelacht. Man geht nach dem Thasch-Wochendende beschwingt in den Alltag. Jeder wird wahrgenommen.“
Christina Felber

Schöneiche Konkret, Juli 2017
Zwei Musiker mit Zeitverträgen
Andreas Steffens und Robert Buchallik in „Richtfest
Robert Buchallik lebt seit 1990 in Schöneiche – die Liebe zog ihn in die Dorfaue, und er ist dort sehr gern mit seiner Frau auf dem Grätzhof und vier nun schon fast erwachsenen Kindern – zwei studieren, eine macht gerade Abitur, und ein soziales Jahr ist auch dabei. „Weg sind sie nicht“, sagt er, „sie kommen regelmäßig vorbei.“ Er ist seit „Schlafzimmergäste“ im ThaSchTeam und genießt es, betrachtet die Proben, „wie eben andere zum Sport gehen“, und freut sich auf einen interessanten, anregenden Abend: sich in eine Rolle hineinarbeiten, über die Charaktere nachdenken, im Dialog die eigene Figur entwickeln, sehen, was der Partner macht, was der Regisseur will. Andreas Steffens ist seit 1996 Schöneicher, aber bereits seit 1994 baute und werkelte er mit den anderen um Ralf Gölling an seinem Lehmhaus auf dem Landhof. U¨ber Freunde hatte er von dem Projekt erfahren. Seine Frau Angelika ist Krankenschwester und beim ThaSch an der Bar mit tätig. Vier Kinder, inzwischen erwachsen und beruflich erfolgreich, gehören dazu, und es gibt vier Enkelkinder. Das ThaSch ist irgendwie auch Familiengeschichte. Tochter Margarete spielte zum Beispiel im „Sommernachtstraum“ mit. „Richtfest“ ist ein bisschen auch Landhof oder umgekehrt. Eine tolle soziale Mischung, und bei aller Begeisterung gibt es Konflikte, die ausgetragen oder ausgehalten werden müssen. Die finanziell und mit ihrem Professorengatten auch sonst abgesicherte Immobilienbesitzerin und daneben der Assistenzarzt, der noch seinen Facharzt machen muss und nur 12 Prozent Eigenkapital hat – ja und die beiden Musiker mit Zeitverträgen, die seit zehn Jahren auf diese Eigentumswohnung gespart haben und sich auch auf die Gemeinschaft freuen. Die berlinernde Kneipenwirtin und der Finanzbeamte mit Familie; sie alle treibt, wie Andreas Steffens meint, „auch eine Sehnsucht nach Dazugehören, nach Kommunikation und irgendeiner Form von Miteinander“ in das WohnGemeinschaftsprojekt.“ Und jeden kann man irgendwie verstehen. So sieht es auch Robert Buchallik. „Das Leben ist ein Prozess, unterschiedliche Lebenslagen, Erfahrungen, Träume und Wünsche prallen aufeinander.“ Konflikte und Kompromisse suchen und finden. Letztlich schwebt über allem die Frage: „Wie sollte, kann und will man leben?“ Andreas Steffens, von Beruf Tischler, ist seit „Fisch zu Viert“ dabei, zunächst als Beleuchter. Bei „Schlafzimmergästen“ hat er die Betten und Kulissen gebaut. Dann ging es auf die Bühne: Im „Sommernachtstraum“ war er Egeus, „die Wand“ und der Handwerker Thomas Schnauz, in „Bunburry“ verkörperte er einen Geistlichen, „in Stromaufwärts“ paddelte er durch die Kulturgießerei und wirkte außerdem als Chauffeur. Als energischer Constabler trat er in „Gerüchte, Gerüchte“ auf. Robert Buchallik ist ebenfalls ein erfahrener ehrenamtlicher „ProfiSchauspieler“. Er war Nick in den „Schlafzimmergästen“, Ernest in „Bunburry“, Zettel im „Sommernachtstraum“ und Teilhaber der Firma in „Stromaufwärts“. Andreas Steffens: „Man fühlt sich wohl, wenn man verstanden wird. Ich habe viel über das Stück nachgedacht. Die Proben sind eine interessante Abendgestaltung. Wir kommen aus unterschiedlichen Berufen, bringen unterschiedliche Erfahrungen ein, können uns austauschen. Ein Problem, je älter man wird, desto schwieriger wird es, die Texte schnell auswendig zu lernen. Jens, unser Regisseur, erwartet das selbstverständlich.“ Robert Buchallik ergänzt: „So lange die Proben laufen, einmal in der Woche, ist alles gut. Aber während der kompakten Spielwochenenden – das ist eine Herausforderung für die Familie – man verabschiedet sich quasi am Mittwoch und trifft am Sonntag gegen 20 Uhr glücklich, aber müde wieder ein. Aber alles in allem: Man freut sich aufeinander, hat mit interessanten Menschen, Freunden zu tun und erarbeitet Schritt für Schritt gemeinsam etwas, das man sich am Anfang so gar nicht vorstellen kann. Und das Tollste: Wir locken mehr als 2.500 Besucher in unsere Vorstellungen.“ Am 10. Juni hob sich zum letzten Mal der Vorhang. Im Oktober beginnen wir mit neuen Proben.
Christina Felber

Theater aus Schöneiche - ThaSch - spielt eine Komödie des Erfolgsautors Lutz Hübner („Frau Müller muss weg“)

Den Traum vom eigenen Haus mit einer selbstgewählten Gemeinschaft verwirklichen.
Gemeinsam planen, bauen, leben und glücklich sein...
Das ist doch eine „Gute Idee“ !!!...Oder :-) ???
Ein tragisch-komisches Panorama einer diffusen Baugemeinschaft, die sich zwischen sozialer Utopie, Egoismus und Selbstverwirklichung entscheiden muss.

Mit Annette Metzner, Claudia Päch, Evelyn Erler, Hannah Grabinski, Vilma Lühe, Andreas Steffens, Christof Rose, Hendrik Zühlke, Henry Kugelmann, Matthias Buchallik, Robert Buchallik

Regie und Bühne: Jens Finke


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