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Zwingenberger, Schroeter, Breitfelder & Mohr


Zwingenberger, Schroeter, Breitfelder, Mohr

Konzert
Freitag 09.02.2018
Einlass: 19:00 Uhr
Start: 20:00 Uhr
Rezension

MOZ, 11.2.2018
Zwingenberger, Schroeter, Breitfelder und Mohr begeisterten in der Schöneicher Kulturgießerei
Vielseitigkeit und virtuoses Können
Marion Thomas / 11.02.2018, 20:22 Uhr
Schöneiche (MOZ) Es bedurfte nur weniger Klänge, um die ersten Fußspitzen wippen und Köpfe im Rhythmus nicken zu lassen. Mit Konzertbeginn "It's Blues-Time" hatten die vier Musiker auf der Bühne einen feinen Faden gesponnen und wickelten die knackig volle Kulturgießerei im Handumdrehen darin ein: Torsten Zwingenberger (Drums & Percussions), Georg Schroeter (Gesang, Piano), Marc Breitfelder (Mundharmonika) und Jan Mohr (Gitarre) spielten erstmals gemeinsam in Schöneiche und ließen es zwischen sattem Einheizen und leise schmachtenden Tönen so richtig krachen.

Die musikalische Kommunikation funktionierte und feuerte auch das Publikum an: "Wenn ihr Durst habt, Männer, sagt Bescheid", tönte es aus den Reihen. "Bescheid", antwortete Georg Schroeter prompt und hatte die Lacher - und dann eine Runde Bier auf seiner Seite. Doch die Künstler begeisterten nicht nur mit Schlagfertigkeit, sondern vor allem mit ihrem Können. Schnell wurde klar, warum Zwingenberger und Schroeter als erste Nicht-Amerikaner beim weltweit größten Blues-Festival in Memphis den Award erstmals aus dem Mutterland des Blues entführen konnten.

"Es macht so viel Spaß, hier bei euch zu spielen", rief Schroeter von der Bühne und holte Klänge aus seinen Tasten, dass selbst das Mikrofon abknickte und sich vor der Virtuosität zu verneigen schien. Seine Kollegen standen ihm nicht nach: Breitfelder spielte hingebungsvoll und zauberte Töne zwischen Alphorn, Piccoloflöte oder gestopfter Trompete, von denen man nicht meinte, dass sie einer Mundharmonika entsprängen. Mohr streichelte die E-Gitarre, um ihr Grandioses zu entlocken. Und Zwingenberger überzeugte neben kleinen Jongliereinlagen vor allem mit seinem Dampflok-Solo, das wahre Jubelstürme hervorrief. "Kennt ihr eigentlich noch Dampfloks", fragte er. "Ihr seht so jung aus", schob er verschmitzt hinterher und dann ganz trocken: "Ich lass dann mal einen fahren", um seine Zugreise mit Bremsenquietschen zu beginnen, was durch Kreisen der Trommelstöcke auf dem Becken imitiert wurde.

So trieben sich die Musiker, unterstützt vom begeisterten Publikum, zu Höchstform an und improvisierten einen Song nach dem anderen: eigene wie "Rock in USA", was 2011 während der Amerikatour entstand, oder Variationen von Clapton, CCR und den Rolling Stones. Spätestens bei "Cocaine" und einem Boogie Woogie riss es viele vom Hocker, man musste einfach tanzen.

"Wir haben einen Glückstreffer gelandet", freute sich Andrea Strauch aus Rüdersdorf. "Wir sind keine eingefleischten Blues-Fans, wollten einfach mal raus, nicht daheim vorm Fernseher sitzen. Ich bin angenehm überrascht und total begeistert."

Auch die Künstler waren des Lobes voll über Schöneiche und sein Publikum: "Das war der Knaller", meinte Jan Mohr nach dem Konzert. "Bis nächstes Jahr."

Am 5.2.2011 sprach Jay Sieleman (Blues Foundation) die magischen Worte:
The winner is – Baltic Blues Society, Georg Schroeter and Marc Breitfelder, representing Germany!
Damit haben die beiden als erste Europäer die International Blues Challenge in Memphis, USA, den weltweit größten Bluesmusiker-Wettbewerb, gewonnen und den Award erstmalig aus dem Mutterland des Blues nach Europa entführt.
Basis der größtenteils improvisierten Musik von Georg Schroeter und Marc Breitfelder ist der Blues, ergänzt um viele artverwandte Stile: Rock 'n' Roll, Rhythm 'n' Blues, Boogie Woogie oder Country - instrumentiert mit virtuosem Piano, perfektem Harp-Spiel und einer einzigartigen Blues-Stimme.
Ist die Teilnahme deutscher Bluesmusiker am weltweit größten Bluescontest auf amerikanischem Boden schon überaus ungewöhnlich, so kann der Gewinn der 27. Internationalen Blues Challenge (IBC) 2011 in Memphis, TN, USA, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das Unglaubliche ist jedoch die Tatsache, dass die Kieler als erste europäische Musiker in der 27-jährigen Geschichte der IBC den begehrten Award aus den USA, dem Mutterland des Blues, nach Europa entführen konnten. Damit ist den Beiden ein ewiger Eintrag in die Historie der amerikanischen und der europäischen Musikgeschichte sicher.

Georg Schroeter (Piano, Gesang): Seine Finger gleiten scheinbar wie von allein über die Tasten des Pianos, während er gleichzeitig mit einer einzigartigen Blues-Stimme zu faszinieren versteht. Kraftvoll, sanft, ekstatisch oder einfach nur schön – Stimme und Piano bilden eine perfekte Einheit die das Publikum in seinen Bann zieht … und wenn dann noch seine Augen strahlen und blitzen ist alles gut – für ihn, Marc und die Zuhörer!

Marc Breitfelder (Mundharmonika) beherrscht das „Mississippi saxophone“ in Perfektion. Durch eine selbst entwickelte neue Überblastechnik erreicht er Dimensionen auf der Mundharmonika, die Zuhörer und Kollegen aus aller Welt fasziniert. Kongenial mit Georg abgestimmt spielt Marc Töne, Klänge und Harmonien wie man sie nirgendwo sonst auf dieser Welt hört – aber stets tief verwurzelt in der Tradition des „klassischen“ Harpspiels!

Mit Torsten Zwingenberger (Drums and Percussions) trifft auf die beiden Weltreisenden in Sachen Blues ein musikalischer Seelenverwandter, der bei aller stilistischer Vielseitigkeit des swingenden, melodiösen und rasanten Jazz nie seine Blueswurzeln aufgab, denn die sind für ihn wichtige Energiespender seines schöpferischen Wirkens am Schlagzeug, das er einfallsreich mit einer grossen Anzahl spezieller Percussions Instrumente gleichzeitig spielt. Beim ersten Aufeinandertreffen der Drei war klar, dass sich hieraus eine Zusammenarbeit ergeben muss, denn das Einverständnis war sofort da, als hätten sie schon seit Jahrzehnten miteinander musiziert. Ein Garant für diese Herangehensweise ist Zwingenbergers über die Jahre entwickelte Schlagzeugtechnik „Drumming 5 Point“, bei der er u.a. das Drumkit mit Percussions kombiniert, fünf Fußpedale zeitweilig simultan bedient und drei Sticks mit zwei Händen spielt.

Jan Mohr (Gitarre) ist Kennern der europäischen Bluesszene, mit seinem vielschichtigem, ausdrucksstarkem und einfühlsamen Giterrenspiel natürlich längst ein Begriff allerdings bislang ausschließlich als versierter Sideman in unterschiedlichen Formationen, wie z.B. in der 'Charly Schreckschuss Band', der Formation 'Klein' (Begleitband von Nina Hagen), der legendären Hamburger Band 'The Chargers' dem deutschen 'Harmonica Papst' Dieter Kropp, sowie für namhafte US-amerikanische Musiker (u.a. die Harp-Spieler Mark Hummel oder RJ Mischo), die bei ihren Europa-Tourneen immer wieder auf Jan Mohr als verlässliches Standbein zurückgreifen.


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